Sonett

Wir machten, als unsere Welt zerfiel
Gute Miene zum bösen Spiel
Wir setzen uns nieder und tranken
Wein Als wär dies noch immer unser
Daheim
Und als wir schon in den Abgrund
krachten Da lagen wir noch im Bette und
lachten Wir liebten uns, als gäb es kein
Morgen Heute die Lust und morgen die
Sorgen
Wir schickten Kassandra ungehört fort
Zu Klagen im Wald und tanzten im Garten
Wir glaubten den andren Propheten kein Wort
Und suchten Vergnügen verschiedenster Arten
Wir hörten, weil jeder trunken da
lag Das Ende erst beim letzten
Schlag
Franziska Müller, im Januar 2025
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