Solidarität mit Belarus

Der Verband der Schweizer Studierendenschaften wendet sich in einem offenen Brief an den Botschafter von Belarus
Meinungsfreiheit für belarussische Studierende: Die Kommission für Internationales und Solidarität (CIS) des Verbandes der Schweizer Studierendenschaften wendet sich daher in einem offenen Brief an den Botschafter von Belarus.
Nach der Wiederwahl von Präsident Alexander Lukaschenko befindet sich Belarus seit Monaten in einer angespannten politischen Lage. Viele internationale Beobachter*innen berichten über Menschenrechtsverletzungen, gewaltsame Unterdrückung und ungerechtfertigte Inhaftierung von Demonstrierenden, darunter viele Studierende.
Sehr geehrter Herr Botschafter,
mit grosser Sorge haben wir, der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS-UNES-USU) die politischen Entwicklungen in Belarus nach der Wiederwahl von Präsident Alexander Lukaschenko verfolgt. Seit nun mehreren Monaten begegnet die Regierung friedlichen Demonstrationen mit zunehmender Gewalt. Unschuldige Menschen werden allein aufgrund ihrer Meinungsäusserung verhaftet und eingesperrt. Wir fordern, dass die Rechte der Menschen in Belarus respektiert werden.
Als Studierendenverband haben wir eine besondere Sensibilität für die Nöte unserer Mitstudierenden in ganz Europa und unterstützen uns gegenseitig durch das Netzwerk der European Students’ Union (ESU). Wir haben Berichte aus erster Hand von der Belarusian Students’ Association (BSA) erhalten, in denen uns erklärt wurde, wie die Studierenden die gegenwärtigen Unruhen in Belarus erleben.
Die Universitäten, die als Bastionen der Meinungsfreiheit fungieren sollten, schweigen unter dem Druck der Regierung und behindern Studierende in der Ausübung ihrer Freiheitsrechte. Frei denkende Studierende müssen sich jeden Tag davor fürchten, auf dem Weg zur Universität verhaftet zu werden.
Wir solidarisieren uns mit den belarussischen Studierenden und Jugendlichen, insbesondere mit der Belarusian Students’ Association (BSA) und der Brotherhood of Organizers of Student Self-governance (BOSS). Zu ihrer Unterstützung fordern wir daher Folgendes:
1. Die sofortige Einstellung der gewaltsamen Unterdrückung und Inhaftierung der Demonstrierenden.
2. Die Respektierung der Menschenrechte, insbesondere der Meinungsfreiheit.
3. Die Einstellung jeglicher Behinderung der friedlichen studentischen Demonstrationen und Meinungsäusserungen.
Wir danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und hoffen, dass Sie unsere Forderungen berücksichtigen werden.
Mit freundlichen Grüssen,
Elischa Link, Kommissionspräsidium für Internationales und Solidarität
Florent Aymon, Vorstand Ressort Internationales
text: VSS
***
Dieser Beitrag erschien in der bärner studizytig #22 Dezember 2020
Die SUB-Seiten behandeln unipolitische Brisanz, informieren über die Aktivitäten der Student*innenschaft der Uni Bern (SUB) und befassen sich mit dem Unialltag. Für Fragen, Lob und Kritik zu den SUB-Seiten: redaktion@sub.unibe.ch
Die Redaktion der SUB-Seiten ist von der Redaktion der bärner studizytig unabhängig.