Die Uni wächst und baut aus

HG Uni Bern. Bild: Angela Krenger

Im Erdgeschoss des HG werden Lernplätze, Seminar- sowie Gruppenräume entstehen. Bild: Angela Krenger

13. März 2016

Von und

Die Universität Bern wächst und konzentriert sich an vier Standorten. Verschiedene Projekte wurden bereits umgesetzt, weitere sind noch in Planung. So zum Beispiel das Insitutsgebäude Mittelstrasse 43 und der Umbau im Hauptgebäude diesen Sommer.

Das Hauptgebäude wird umgebaut

Diesen Sommer wird das Erdgeschoss des Hauptgebäudes umgebaut. Vorgesehen sind Lernplätze, Seminar und Gruppenräume. Im Untergeschoss werden ausserdem die Arbeitstische und die Wand- sowie Bodenbeläge im Korridor erneuert. Grund dafür ist die steigende Anzahl Studierender. Im Erdgeschoss würden Institutionen Platz finden, die für die ganze Uni wichtig seien, so Susanna Krähenbühl, Abteilungsleiterin für Bau und Raum der Uni Bern. Neu wird das internationale Büro in das Erdgeschoss einziehen. Das WISO-Dekanat zieht diesen Frühling in die UniS. Die Abteilung Kommunikation und die Personalabteilung befinden sich bereits im Nachbargebäude. Die Zulassung, Immatrikulation und Beratung (ZIB) bleibt im Hauptgebäude.

Im Januar 2016 hat der Regierungsrat des Kantons Bern einen Kredit von 1,55 Millionen Franken für die Umbauten im Hauptgebäude bewilligt. Um den laufenden Unibetrieb aufrechtzuerhalten, werden die Bauarbeiten in Etappen bis voraussichlich Februar 2017 dauern.

 

Hochschulstrasst 6 Univerwaltung. Bild: Angela Krenger

Hochschulstrasse 6: Der ehemalige SBB-Hauptsitz auf der Grossen Schanze wurde letzten Herbst von der Univerwaltung bezogen. Bild: Angela Krenger

 

Die Uni im Länggassquartier

Mit dem Kauf der zwei SBB-Bürogebäude an der Hochschulstrasse 6 und der Mittelstrasse 43 verfolgt die Universität ihre «Strategie 3012», welche im Jahr 2004 im kantonalen Richtplan aufgenommen wurde. Sie sieht eine Konzentration der Uni an drei Standorten im Länggassquartier vor. Ein vierter Standort ist das Inselareal für den Bereich der klinischen Medizin. Der Kauf der beiden SBB-Liegenschaften kostete den Kanton 61,2 Millionen Franken. Die Bauarbeiten am ehemaligen SBB-Hauptsitz auf der Grossen Schanze begannen im Januar 2015. Das Gebäude konnte bereits letzten Herbst durch den Zentralbereich der Universität bezogen werden. Momentan läuft noch die Mängelbehebung. Der vom Grossen Rat genehmigte Kredit für den Umbau betrug 8,4 Millionen Franken.

 

Übersichtsplan über die Strategie 3012. Bild: Übersichtsplan der strategischen Schwerpunkte der Universität Bern

Übersicht «Strategie 3012». Bild: Übersichtsplan der strategischen Schwerpunkte der Universität Bern

Neues Institutsgebäude an der Mittelstrasse

An der Hochschulstrasse 6, dem neuen Unigebäude auf der Grossen Schanze, wurden mehrheitlich Renovationen vorgenommen und elektrische Installationen erneuert. In der Liegenschaft Mittelstrasse 43 wird hingegen umfassend umgebaut werden. Der Gesamtbaukredit beträgt 45,6 Millionen Franken. Baustart ist diesen Frühling. Im Sommer 2018 sollen rund ein Dutzend Institute und Zentren der Universität Bern das ehemalige Bürogebäude der SBB beziehen.

Das Projekt Mittelstrasse

Die Institute wurden anhand ihrer Anforderungen in drei Nutzungsgruppen eingeteilt: Cluster für Kunst/Kultur/Archäologie, Cluster für Nachhaltigkeit/Umwelt/Gesellschaft und ein Cluster für nicht klinische Medizin. «Das Cluster für Kunst, Kultur und Archäologie zum Beispiel ist bildorientiert; diese Wissenschaften benötigen bei den Lernarbeitsplätzen grosse Ablageflächen», erklärt die Betriebsprojektleiterin Christa Brünisholz das Nutzungskonzept. Im Innenhof wird eine Fachbereichsbibliothek entstehen, in der die verschiedenen Institutsbibliotheken zusammengeführt werden. Auch kleine bis mittelgrosse Seminarräume, Begegnungs- und Kommunikationszonen sind vorgesehen.

Vor allem in der Frühprojektphase arbeitete Christa Brünisholz von der Abteilung Bau und Raum mit Studierenden, die meisten davon Fachschaftsvertretungen, zusammen. In Nutzerworkshops erarbeiteten sie die Anforderungen der Studierenden an ihre Lernumgebung. «Die Mitwirkung und die Anregungen der Studierenden sind uns wichtig und willkommen» sagt Brünisholz, «denn sie sind die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer».

 

Mittelstrasse 43. Bild Angela Krenger

Mittelstrasse 43: Das ehemalige SBB-Gebäude wird bis 2018 mehrere Institute beherbergen. Bild: Angela Krenger

Labor-Neubau an der Murtenstrasse

Bereits projektiert ist auch ein Labor-Neubau für Rechtsmedizin und Klinische Forschung in unmittelbarer Nähe des Inselspitals. Das Institut für Rechtsmedizin (IRM) und das Departement Klinische Forschung (DKF) der Universität Bern sind zurzeit auf 18 Standorte in der Stadt verteilt und entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Neu wird auch die Haltung von Versuchstieren im neuen Gebäude konzentriert. Das war mit ein Grund, weshalb ein Komitee mit 11 181 Unterschriften das Referendum ergriff. In der Abstimmung vom 28. Februar wurde der Ausführungskredit trotzdem mit 72,2 Prozent Ja-Stimmen deutlich angenommen.

Eröffnung der Bibliothek Münstergasse

Am 30. Mai findet die Eröffnung der Universitätsbibliothek an der Münstergasse 61/63 statt. Der Lesesaal ist neu zweigeschossig mit Tageslicht, es gibt Gruppenräume, eine Lounge und ein bedientes Café im Erdgeschoss. Die Anzahl Lern- und Arbeitsplätze wurde massiv ausgebaut. Die ehemalige Zentralbibliothek heisst nun Bibliothek Münstergasse. Sie bleibt der Ausleih- und Rückgabeort in der Altstadt, beherbergt aber nicht mehr den Grossteil des universitären Bücherbestandes.

Diesen Frühling gehen die seit etwas mehr als zwei Jahren dauernden Bauarbeiten zu Ende. Im April beginnen die Universitätsbibliothek Bern und die Burgerbibliothek Bern mit dem Wiedereinzug. Das Gebäude wurde von der Burgergemeinde Bern für rund 37,3 Millionen Franken renoviert. Am Samstag, 10. September 2016 ist Tag der offenen Tür.

Bühlplatz- und Muesmattareal

Das Studienauftragsverfahren, das für das Bühlplatz- und Muesmattareal in Auftrag gegeben wurde, befindet sich jetzt in der Schlussphase. In einem ersten Schritt wird neue Infrastruktur für die Naturwissenschaften und Medizin entstehen. Im Herbst 2014 hatte der Regierungsrat diesbezüglich einen Kredit von 750 000 Franken genehmigt.

Die Studie soll als Grundlage für die weitere Entwicklung und Verdichtung der Universität Bern am Standort Mittlere Länggasse dienen. Bis im Sommer 2013 beherbergte das Areal grosse Teile der Pädagogischen Hochschule Bern, bevor diese auf das vonRoll-Areal verlegt wurden.

Neues Forschungsgewächshaus in Ostermundigen

Im Frühling wird das Institut für Pflanzenwissenschaften sein neues Gewächshaus beziehen. Die Abteilungen pflanzliche Entwicklungsbiologie, Molekulare Pflanzenphysiologie, Biotic Interactions, Pflanzenökologie sowie die Abteilung Biodiversität, Ökosystemleistungen und nachhaltige Entwicklung werden es für Forschungen nutzen. Tag der offenen Tür: 3. April 2016.

Für den Bau an der Unteren Zollgasse in Ostermundigen kommen die Hochschulstiftung der Burgergemeinde Bern mit einem Beitrag von 8 Milionen, der Bund mit einem zu erwartenden Beitrag von geschätzten 2,4 Milionen und die Universität mit einem Kostenanteil von 600 000 Franken auf.

 

Neues Gewächshaus, Untere Zollstrasse 77 in Ostermundigen. Bild: Angela Krenger

Das neue Gewächshaus an der Unteren Zollgasse 77 in Ostermundigen. Bild: Angela Krenger

Masterplan Insel

Im Frühling 2015 hatten die Stimmberechtigten der Stadt Bern der neuen Überbauungsordnung und damit dem Masterplan Insel zugestimmt. Der Masterplan soll die Entwicklung des Inselspitals als Zentrum für Spitzenmedizin und Forschung sowie die Stellung als grösster Arbeitgeber im Raum Bern sichern. Die Überbauungsordnung ist die Grundlage für die bauliche Entwicklung des Areals bis 2060.

Neues Sportzentrum Neufeld

Letzten Sommer bezog die Uni ihr neues Sportzentrum im Neufeldquartier. Neu sind insbesondere das Institutsgebäude für Sport- und Sportwissenschaft ZSSw und eine Dreifachturnhalle. Die Kosten beliefen sich auf rund 44 Millionen Franken. Mit dem Neubau soll der wachsenden Anzahl Studierender nachgekommen werden. Zudem sei es ein Schritt Richtung Spitzen-Sportwissenschaften an der Uni Bern, wie Achim Conzelmann, Direktor des Instituts für Sportwissenschaften und Vizerektor Entwicklung, der Berner Zeitung erklärte.

ZSSw. Bild: Angela Krenger

Letzten Sommer bezog die Uni das erweiterte Zentrum Sport und Sportwissenschaften (ZSSw) im Neufeldquartier. Bild: Angela Krenger

 

 

Dieser Beitrag erschien in der bärner studizytig #3 März 2016

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