Ab an die Urne!

Vote Bild: Public Domain

Vote Bild: Public Domain

20. Dezember 2016

Von und

Im März 2017 wird der StudentInnenrat (SR) neu gewählt. Doch was genau macht der SR? Und wer ist dort dabei, mit welchen Zielen? Wir stellen euch die sieben Fraktionen vor und lassen die Präsidentin des SR zu Wort kommen.

Katharina Schlittler, du bist Präsidentin des StudentInnenrats. Welche Aufgaben übernimmst du in dieser Funktion? Und wie ist der SR überhaupt aufgebaut?

Der Präsident oder die Präsidentin ist jeweils für ein Jahr vom SR gewählt. Ich leite die monatlichen Sitzungen und lege die Traktanden fest. Der SR, das Parlament der SUB, zählt 40 Sitze. In der laufenden Legislatur sind diese auf sieben Fraktionen aufgeteilt.

Was unternimmt der SR, das den Studierenden nützt?

Der grösste Teil der Arbeit findet – wie im nationalen Parlament – in Fachkommissionen statt. Dort werden konkrete Probleme themenweise behandelt. Die SUB-Kulturkommission hat zum Beispiel einen Studigarten errichtet und die Finanzkommission berät sich über das Budget. Der SR behandelt auch Unterstützungsanträge von Fachschaften oder SUB-Gruppierungen. So wurde Geld für eine Geografiereise oder für die Verpflegung bei einem Event von Impact Bern gesprochen.

Katharina Schlittler (WIR)

Katharina Schlittler ist Präsidentin des Student­Innenrats und Mitglied der Fraktion «Wirtschaftswissenschaften im Rat (WIR)». Sie studiert BWL und Sport. Bild: zvg

Was ist deine Motivation, im SR dabei zu sein?

Es ist eine ideale Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln. Als Mitglied des SR erlebe ich politische Prozesse hautnah. Ausserdem ist mir der Umgang mit Reglementen und Gesetzten immer vertrauter, was mir auch ausserhalb des SR nützt. Viele SR-Mitglieder sind zusätzlich zum SR in der Parteipolitik aktiv. Im März 2017 stehen die nächsten Wahlen an.

Wie kann ich als Studentin meine Stimme abgeben?

Vom 6. bis zum 29. März können sich die Studierenden online registrieren und wählen. Am 30. März werden die Ergebnisse publiziert. Wichtig ist, dass die in den Statuten verankerte Frauenquote von 40 Prozent erreicht wird, sonst sind Männer vom Eintritt in den SR ausgeschlossen. Ich hoffe, dass viele Studierende ihre Stimme abgeben werden und wir die Wahlbeteiligung von 16.6 Prozent bei den letzten Wahlen überbieten können.

Wie intensiv muss eine Kandidatin oder ein Kandidat Wahlkampf betreiben, um gewählt zu werden?

Da gibt es keine allgemeingültige Antwort. Da die Wahlen mit dem Proporzsystem laufen, haben auch kleine Fraktionen Chancen auf einen Sitz. Dort braucht eine Einzelperson weniger Stimmen, als wenn sie einer grossen Fraktion angehört. 2015 traten 116 Personen für 40 Sitze an. Ich rechne damit, dass die Fraktionen spätestens zu Beginn des Frühlingssemesters aktiv Wahlkampf auf dem Unigelände machen.

Die sieben Fraktionen des StudentInnenrats

Junge Grüne (JG): 7 Sitze

Die Jungen Grünen Uni Bern setzen sich für eine Universität ein, die nachhaltige Lösungen vorantreibt und verwirklicht. Sie unterstützen eine Bildungspolitik, die Chancengleichheit gewährleistet und fördert. So sind ihnen Themen wie bezahlbarer Wohnraum oder Vereinbarkeit von Studium und Arbeit ein grosses Anliegen. In Zeiten von weltweiten Konflikten ist es ihnen zudem wichtig, einen Dialog zwischen geflüchteten Personen und Studierenden zu schaffen.

Grünliberale Uni Bern (GL): 7 Sitze

Die Grünliberalen der Uni Bern setzen sich aktiv für die Interessen der Studierenden ein und wollen zielorientierte und pragmatische Lösungswege finden. Ihre Anliegen sind zahlreich und konkret: Die Studiengebühren sollen nicht steigen, die Bibliotheken länger geöffnet sein, das Kernsystem-Lehre (KSL) verbessert werden, Vorlesungen via Live-Stream und Podcasts angeboten werden. Trotzdem wünschen sie sich eine transparente Lehre und Forschung.

Christliche Studierendenvertretung (W7) : 2 Sitze

W7 ist parteipolitisch unabhängig, der christliche Glauben verbindet alle Mitglieder. Sie denken darüber nach, was es heisst, christliche Werte in den unipolitischen Alltag zu übersetzen. Ein nachhaltiger und umweltfreundlicher Umgang mit den Ressourcen der Uni Bern und die Erleichterung des Unialltags von Studierenden mit einer körperlichen Behinderung sind Anliegen von W7. Weiter streben sie eine SUB an, die sich auf ihre Kernaufgabe – im Interesse aller Studierenden zu agieren – konzentriert.

Jungfreisinnige Uni Bern (JF): 5 Sitze

Die Jungfreisinnigen der Universität Bern ist eine politische Partei und gehört den Jungfreisinnigen des Kantons Bern an. Die JF kämpft für ein besseres Renommee der Universität Bern, die hervorragende Ausbildung soll als solche wahrgenommen werden. Sie setzen sich für die Gleichberechtigung ein, unabhängig von Geschlecht und Herkunft sollen alle Personen Einsitz in studentischen Gremien nehmen können. Weiter setzten sie sich gegen die Zahlungen an den Verein Schweizer Studierendenschaften ein.

Tuxpartei (Tux): 2 Sitze

Die Tuxpartei ist an keine Mutterpartei gebunden. Viele ihrer Anliegen betreffen vor allem Phil-nat.- und Medizinstudierende. Tux ist das Maskottchen von Linux, einem offenen Computerbetriebssystem. Diese Philosophie hat sich die Partei zum Vorbild genommen: Sie fordern Offenheit in allen Facetten. Dokumente sollen frei zugänglich publiziert werden, genauso offen soll auch das Stipendienwesen sein. Das Studium als tertiärer Bildungsweg soll für alle erhalten bleiben. Sozialdemokratisches Forum (SF): 9 Sitze Für das SF steht das Wohl aller im Vordergrund. Es setzt sich für eine attraktive Universität ein und fordert Chancengleichheit für alle. So unterstützte das SF zum Beispiel das Projekt «Offener Hörsaal». Den Fortbestand von Austauschprogrammen will es sichern. Eine Erhöhung der Studiengebühren und die Studiendauerstrafe lehnt es ab. Das SF will das Lernen von zu Hause aus verbessern, indem Präsenzzeiten abgeschafft und Podcasts angeboten werden.

Wirtschaftswissenschaften im Rat (WIR): 8 Sitze

Wirtschaftswissenschaften im Rat ist vor zwei Jahren aus der Fachschaft Wirtschaftswissenschaften heraus entstanden. WIR sind parteipolitisch unabhängig und vertreten primär die Interessen der WirtschaftswissenschaftlerInnen. WIR stehen für Pragmatismus und Sachpolitik an Stelle von parteipolitischen Grabenkämpfen. Sie wollen insbesondere ihre studienbedingten Kenntnisse in die SUB einbringen, damit diese effizient und organisiert auftritt und handelt.

 

 

Dieser Beitrag erschien in der bärner studizytig #6 Dezember 2016

Die SUB-Seiten behandeln unipolitische Brisanz, informieren über die Aktivitäten der StudentInnenschaft der Uni Bern (SUB) und befassen sich mit dem Unialltag. Für Fragen, Lob und Kritik zu den SUB-Seiten: redaktion@sub.unibe.ch

Die Redaktion der SUB-Seiten ist von der Redaktion der bärner studizytig unabhängig

 

0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich zu:
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments